In den kurdischen Gebieten Nordsyriens wird seit einigen Jahren eine rätedemokratische, geschlechtergerechte Selbstverwaltung aufgebaut; ein Versuch Machtstrukturen zu durchbrechen und eine Gesellschaft von unten zu organisieren. Die deutsche Bundesregierung unterstützt dagegen Despoten wie Erdogan und liefert Waffen, die dazu benutzt werden Selbstorganisierung zu zerschlagen, wie leider zuletzt in Afrin.
Der Referent Jan van Aken war acht Jahre Abgeordneter im Deutschen Bundestag und ist Mitglied im Parteivorstand der Partei DIE LINKE. Er war Teil einer Delegation, die im Sommer diesen Jahres den selbstverwalteten Kanton Rojava bereiste.
Die Delegation besuchte die Menschen in den selbstorganisierten Flüchtlingslagern, Städte wie Qamişlo, Kobanê und Minbic und traf sich zum Austausch mit den kommunalen Selbstverwaltungen in den einzelnen Kantonen. Jan van Aken will ausdrücklich nicht nur über das Leid und die Zerstörung sprechen, sondern auch die Geschichten des Mutes und der Hoffnung nach der Revolution in den kurdischen Gebieten Syriens erzählen. Geschichten von einer Bevölkerung, die Daesh (den sog. IS) besiegt hat und die aus eigener Kraft inmitten des Bürgerkriegs ein wegweisendes basisdemokratisches Gesellschaftsmodell aufbaut.
Eine Vertreterin des Kieler Kurdistan Solidaritäts-Komitees wird dessen Arbeit vorstellen und einen Überblick über die Situation in Kiel geben. Auch hier vor Ort ist der vorauseilende Gehorsam des deutschen Staates gegenüber dem türkischen Staatsapparat wahrnehmbar.
Dienstag, 6. November 2018, 19.30 Uhr Audimax der CAU Kiel (Hörsaal C)
Ausgerichtet wird die Veranstaltung von DIE LINKE.SDS an der Uni, dem Kreisverband Kiel der Partei DIE LINKE, dem Kurdistan Solidaritäts-Komitee Kiel und der Kurdischen Hochschulgruppe.